Alptraum

 Ich sehe mich wie ich die Treppe eines Hochhauses hinauf laufe. Mir steht 

Angstschweiß auf der Stirn und meine Atmung rast wie wild. Aber warum 

tue ich das? Warum laufe ich diese Treppen hinauf, in panischer Angst? .... In diesem 

Moment sehe ich die Antwort. „Er" ist hinter mir her.

 

„Er" mit seiner Axt in den Händen, diesem entschlossenem Gesichtsausdruck, 

entschlossen mich umzubringen, und dem wahnsinnig wirkendem Lächeln.

Einzig und allein die Angst vor „Ihm" hilft mir, noch weitere Treppenstufen höher 

zu rennen, denn ich weiß, wenn er mich einholt ist es aus mit mir. „Er" ist besessen 

von dem Gedanken, meinem Leben ein Ende zu bereiten.

 

Also bleibt mir nur das weiterrennen und hoffen das ich nicht stolpere.

Jetzt befinde ich mich auf dem Dach des Hochhauses. Ich beobachte wie ich direkt 

am Rande eines Mauervorsprungs, am Ende des Daches stehe und abwechselnd von 

der Tür, die mich herführte, auf die unendlich wirkende Tiefe, den Boden schaue.

„Er" ruft meinen Namen, ruft ihn mit Entschlossenheit und Eiseskälte. Eine 

Gänsehaut überzieht mich, denn der Klang seiner Stimme spiegelt das wahnsinnige 

Grinsen in seinem Gesicht wieder. Aber der Klang seiner Stimme verrät mir auch, 

das er nicht mehr weit weg ist.

 

Die Tür wird aufgerissen..... Da steht „Er", die Axt nur noch fester in den Händen 

haltend. „Da bist du ja" haucht er vor Wahnsinn und tiefer Erregung, sein Opfer vor 

sich habend. „Es wird nicht wehtun, bleib nur ruhig stehen und bezahle wofür du 

bezahlen musst."

Ich will schreien, doch kein Ton kann meinen Stimmbändern entfliehen. 

Stattdessen entfleucht mir nur ein leises krächzen. Ich fühle mich hilflos und ich 

wende meinen Blick von „Ihm" und schaue hinab, in die Tiefe.

Das gibt „Ihm" ein Zeichen und er stürmt los, die Axt zum Schlag bereit. Wie betäubt 

klettere ich auf den Mauervorsprung. „Er" brüllt ich solle es nicht wagen mich 

davon zu stehlen. Ich hätte schließlich noch zu bezahlen. Fast ohnmächtig vor Angst, 

nicht fähig noch zu denken, beuge ich mich in Richtung Abgrund und meine Füße 

werden von dem Mauervorsprung getrennt.

 

Jetzt läuft alles im Zeitraffer. Ich kann meinen Körper in die Tiefe fallen sehen, 

unkontrolliert. Stockwerk für Stockwerk geht es tiefer hinab, während mich sein 

verbitterter Schrei, mich nicht töten zu können, verfolgt.

Brutal, mit einem dumpfen, kaltem Knacken von Knochen prallt mein Körper 

auf dem Boden auf. Innerhalb von Sekunden hat sich eine Blutlache um mich herum 

gebildet. Mein Rückrad ist verdreht, die Beine liegen in einem abnormalen Winkel 

zueinander, aber in meinem Gesicht trage ich ein lächeln, denn ich habe 

„Ihn" besiegt. Habe „Ihm" die Macht und den Sieg über mich genommen. 

Ich habe endlich Ruhe...... bis zu der Nacht, in der mich dieser Traum wiedereinmal 

einholt.
 
 

© D. Helleberg